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2019
Mark Kubitzke / Achim Kobe
SchauFenster, Raum für Kunst, Berlin
Unterstützung / support: Familie Kubitzke, Jan Kage

Im Jahr 2011 ist der Künstler Mark Kubitzke in Berlin gestorben. Seitdem kümmere ich mich gemeinsam mit Freund*innen und der Familie darum, dass das umfangreiche Werk nicht in Vergessenheit gerät. Die Berlinische Galerie hat inzwischen 17 Arbeiten von Mark Kubitzke in ihre Sammlung aufgenommen, die in der grossen Ausstellung: Die gezeichnete Stadt (2020) gezeigt wurden.
In 2011, the Berlin based artist Mark Kubitzke passed away. Since then, I have been working together with friends and family to ensure that his extensive oeuvre is not forgotten. The Berlinische Galerie has added 17 works by Mark Kubitzke to the public collection. Some of them were shown in the major exhibition: The Drawn City (2020).

berlinischegalerie.de

infos

Die Ausstellung würdigt das malerische Werk des 2011 im Alter von 51 Jahren verstorbenen Künstlers Mark Kubitzke. Inszeniert wird die Ausstellung von Achim Kobe, der eine gemeinsame Zeit mit Mark zu Beginn des Studiums an der HdK Berlin und mit ihm befreundet war.

Gezeigt werden vier größere Gemälde aus verschiedene Schaffensphasen von Mark, präsentiert auf eigens für die Ausstellung gestalteten, farbigen Wandarbeiten von Achim. (Achim Kobe)

 

Was bedeutet das, das Zeigen eines Werkes post mortem?

Für heute habe ich mir, ohne zu fotografieren gemerkt, Szenen in Afrika, eventuell sogar er in Afrika mit Kind, Palmen, vielleicht in Miami, Spuren, Spuren, Spuren von Autoreifen, überhaupt spielen Autos eine große Rolle, aber auch eine verletzte Hand und sexy Frauen und viel Farbe und Tulpen und überhaupt das pralle freie Leben. Ich stelle ihn mir als jemanden vor mit Humor, einem Humor, der schonmal in Zynismus abrutschen konnte. Und das alles dann präsentiert auf den zurück genommen schlichten Flächen von Achim Kobe, die wie eine Extension seiner Motive sind mit anderen Mitteln. Kobe, für Formreduktion und interventionistische Aneignung von Wänden und Flächen bekannt, nimmt hier die Strukturen und Farben des gekachelten Bodens auf und setzt sie in der Vertikalen fort. Daraus entstehen vier beinah monochrome Bühnen, auf denen sich Kubitzkes städtische Szenerien lebendig entfalten können. Der Formalist erreicht technoide Präzision mit manueller Technik. Die sachlich nüchterne Monotonie paralleler Linien gerät je nach Abstand ins Flimmern oder beginnt zu vibrieren und sich an manchen Stellen in die Dreidimensionalität auszudehnen. Unregelmäßigkeiten in der Beschaffenheit des Untergrundes beim Herstellen dieser ca. 15qm großen Flächen, die leichtunterschiedliche Überlagerung der Farbtöne und die Übergänge zwischen den Papierbahnen verursachen jeweils verschiedene optische Effekte. Minimale Abweichungen innerhalb der Monotonie potenzieren sich so zu unberechenbaren Täuschungen, die den ersten Eindruck, es könne sich um gedruckte Tapeten handeln, verwerfen. Diese stoisch-ruhige Arbeitsweise ist dem Vorgehen Mark Kubitzkes diametral entgegengesetzt. Als Streetphotographer umherstreunend, rastlos auf der Suche nach Motiven und dem eigentlichen Leben, beutet er seine Eindrücke im Atelier aus und bringt sie in spontan lockerer oder auch mal verquast gebastelter Manier, gern noch ergänzt von allerlei Assemblagen-Material, auf die Leinwand. Auf jeder der vier Kobe-Flächen hängt jeweils ein größerer Kubitzke, von links nach rechts aus einer 80er-Jahre Abstraktion immer figürlicher werdend. Samstagnachmittags hat man Gelegenheit sich zu günstigen Konditionen aus einem riesigen Fundus eine Fotografie oder Collage auszuwählen. Außerdem liegen die aufregenden Reiseabenteuer vor, die von Ulf Erdmann Ziegler in handlicher Reclam-Anmutung nach verqualmt-versoffenen Abenden dankenswerterweise auch dem Rest der Welt zugänglich gemacht worden sind.

(Chat Linder)

 

What does that mean, showing a work post mortem?

For today, without photographing, I have memorized scenes in Africa, maybe even him in Africa with child, palm trees, maybe in Miami, traces, tracks, traces of car tires, in general cars play a big role, but also an injured hand and sexy women and lots of color and tulips and in general the plump free life. I imagine him as someone with a sense of humour, a sense of humour that has already slipped into cynicism. And all this is then presented on the simple surfaces of Achim Kobe, which are like an extension of his motifs by other means. Kobe, known for form reduction and interventionist appropriation of walls and surfaces, here takes up the structures and colours of the tiled floor and continues them in the vertical. This results in four almost monochrome stages on which Kubitzke's urban sceneries can unfold vividly. The formalist achieves technoid precision with manual technique. The matter-of-fact monotony of parallel lines flickers or begins to vibrate, depending on the distance, and at some points expands into three-dimensionality. Irregularities in the condition of the substrate when producing these approx. 15 square metre surfaces, the slightly different superimposition of colour tones and the transitions between the paper webs each cause different optical effects. Minimal deviations within the monotony thus multiply to unpredictable illusions that reject the first impression that it could be printed wallpaper. This stoic and calm way of working is diametrically opposed to Mark Kubitzke's approach. As a street photographer roaming around, restlessly in search of motifs and actual life, he exploits his impressions in his studio and brings them to the canvas in a spontaneously relaxed or even sometimes messed-up manner, often supplemented by all kinds of assemblage material. A large Kubitzke hangs on each of the four Kobe surfaces, becoming increasingly figurative from left to right from an 80s abstraction. On Saturday afternoons, one has the opportunity to choose a photograph or collage from a huge pool at reasonable prices. In addition, there are the exciting travel adventures, which Ulf Erdmann Ziegler has kindly made available to the rest of the world in a handy Reclam style after smoky and drunken evenings.

www.dasarty.com